Hilfe muss politisch werden

Johanna Treblin unterstützt das neue antirassistische Bündnis

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 1 Min.

Moabit, Wedding, Kreuzberg - alle helfen den Flüchtlingen. Kleiderspenden, Deutschunterricht, kostenlose Verteilung von Hygieneartikeln. Nachts bringen Freiwillige Decken, Jacken, Schals und Mützen zum LAGeSo, um wartende Flüchtlinge vor dem Erfrieren zu retten. Die Ehrenamtlichen springen ein, wo der Staat versagt. Das ist wichtig und notwendig. Doch das alleine hilft Geflüchteten nicht auf Dauer.

Während auf der einen Seite die Willkommenskultur hochgehalten wird, nehmen rassistische Ressentiments, Angriffe auf Flüchtlinge, deren Unterkünfte und Unterstützer zu. Der Senat setzt dem zu wenig entgegen. Flüchtlingsinitiativen müssen mehr Druck auf die Politik ausüben. Noch fehlt dieser aber bei vielen neu gegründeten Hilfsinitiativen.

Wenige Gruppen wie »Moabit hilft« stellen mittlerweile auch politische Forderungen. Und die »alten« antirassistischen Gruppen, die sich seit Jahren in der Region gegen Residenzpflicht und für die Ausgabe von Geld statt Gutscheinen einsetzen? Sie machen weiter ihre Arbeit, in der aktuellen Flüchtlingsdebatte sind ihre Stimmen aber kaum zu hören. Beide, die alten und die neuen Initiativen, müssen an einem Strang ziehen und sich neben praktischer und konkreter Flüchtlingsarbeit politisch einmischen. Die Allianz »Berlin für alle« geht in die richtige Richtung.

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