Mosekunds Montag

Gemeinsam mit einem Freund hatte Herr Mosekund beschlossen, sich zum Fasching als Transparenz zu verkleiden, um ein politisches Zeichen zu setzen. Lange bastelten sie an ihren Kostümen, bis sie darin so transparent wurden, dass sie praktisch unsichtbar waren. Nach dem Faschingsumzug begaben sie sich in ein Lokal, in das bereits zahlreiche Kostümierte eingekehrt waren. Herr Mosekund und sein Freund kämpften sich zur Theke vor, um ein Bier zu bestellen, fanden aber keine Beachtung. Während sie versuchten, sich bemerkbar zu machen, wurden von den alkoholisierten Gästen lautstark abschätzige Witze über Frauen und Männer, Kinder und Alte, Große und Kleine, Ausländer und Deutsche, Dicke und Dünne zum Besten gegeben. »Hier wird ja wirklich jedes Klischee bedient«, rief der Freund Herrn Mosekund ins Ohr. Wenn das so ist, dachte Herr Mosekund, der immer noch vergeblich nach dem Wirt winkte, dann gehe ich nächstes Jahr als Klischee.

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