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Erstes Modul für Flüchtlinge genehmigt

An 90 Standorten sollen Unterkünfte gebaut werden

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 2 Min.

Die erste modulare Unterkunft für Flüchtlinge könnte in Marzahn-Hellersdorf entstehen. Die Baugenehmigung für das Grundstück Märkische Allee, Ecke Martha-Arendsee-Straße liege bereits vor, teilte am Dienstag das Bezirksamt mit. Die Errichtung könne in Kürze starten. Zwischen Senat und Bezirk seien bisher acht Standorte für diese Modulbauten abgestimmt. Sie sollen, wie berichtet, aus vorgefertigten Elementen montiert werden, jeweils bis zu 500 Flüchtlinge aufnehmen und eine Lebensdauer von mehr als 50 Jahre haben. Nach der Nutzung durch Flüchtlinge sollen sie weiteren Wohnzwecken dienen.

Insgesamt will der Senat an 60 Standorten diese Fertigteilhäuser für etwa 24 000 Flüchtlinge errichten. Auf weiteren 30 Flächen sollen Containerdörfer entstehen, die eine kurzfristige Unterbringung von bis zu 15 000 Flüchtlingen ermöglichen, sagte Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) am Dienstag. Rund 5530 Grundstücke, die u.a. von den Bezirken, landeseigenen Unternehmen und dem Bund angeboten wurden, seien überprüft, 100 als geeignet eingestuft worden. Wo genau sie sich befinden, wollte der Senator noch nicht sagen, da sich die Liste noch in Abstimmung mit den Bezirken befindet. Diese hatten kritisiert, dass sich die Standorte in den Randbezirken ballen. An dieser Verteilung dürfte sich nicht viel ändern, da es in zentralen Lagen schwierig sei, Grundstücke zu finden. So sind derzeit in Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Spandau jeweils 13 Standorte geplant, in Pankow acht, in Mitte dagegen keiner.

Die Modulbauten sollen insgesamt 600 Millionen Euro kosten, die Wohn-Container an die 80 Millionen Euro. Sollte das Abgeordnetenhaus die Gelder für die Container bewilligen, könnten sie sofort bestellt werden und bereits ab Juli Flüchtlinge aufnehmen, um so die Turnhallen freizuziehen, so der Finanzsenator. Container-Dörfer kann er sich auch auf dem Vorfeld des einstigen Flughafens Tempelhof, aber auch als »Pioniermaßnahme« auf umstrittenen künftigen Wohnungsbaustandorten wie der Elisabethaue oder den Buckower Feldern vorstellen. Die ersten Modulbauten sollen im Herbst fertig sein.

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