Hendricks fordert mehr Geld für Wohnungsbau
Ministerin will in soziale Stadtentwicklung investieren
Berlin. Die SPD macht angesichts der hohen Flüchtlingszahlen Druck bei der Finanzierung der Integration: Nach Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles fordert auch Bauministerin Barbara Hendricks deutlich mehr Geld vom Bund. Gebraucht würden pro Jahr 1,3 Milliarden Euro zusätzlich für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, sagte Hendricks den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie wolle »verhindern, dass es zu Konkurrenz zwischen Einheimischen und Flüchtlingen auf dem Wohnungsmarkt kommt«.
»In den Städten und Gemeinden entscheidet sich, ob Integration gelingt«, sagte Hendricks. Bezahlbare Wohnungen für alle seien dafür eine zentrale Voraussetzung. Eine Milliarde Euro Bundesmittel zusätzlich für den sozialen Wohnungsbau und 300 Millionen für die soziale Stadtentwicklung seien nötig, um die Aufgabe zu bewältigen. Die zusätzlichen Mittel sollen von 2017 an drei Jahre lang fließen.
Die Grünen unterstützten die Forderung von Hendricks. »Wir müssen mehr für den sozialen Zusammenhalt tun«, erklärte der bau- und wohnungspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion, Chris Kühn.
Für die LINKE kommt Hendricks Vorstoß zu spät. »Der soziale Wohnungsbau ist über viele Jahre kaputtgespart worden«, erklärte Parteivize Caren Lay. Aktuell gebe es noch knapp 1,5 Millionen Sozialwohnungen bei einem Bedarf von mindestens vier Millionen schon vor dem Anstieg der Flüchtlingszahlen. Dennoch bleibe zu hoffen, dass Hendricks wenigstens die von ihr genannte Summe bei Schäuble durchsetzen könne, so Lay. AFP/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.