Clinton gewinnt in South Carolina deutlich

US-Vorwahlen: Über 73 Prozent für Ex-Außenministerin / Linker Senator Sanders erhält rund 26 Prozent / Heftiger Streit bei den Republikanern

  • Lesedauer: 3 Min.

Berlin. Mit einem deutlichen Vorwahlsieg in South Carolina geht Ex-Außenministerin Hillary Clinton in die Woche des »Super Tuesday« am kommenden Dienstag. Clinton gewann die Vorwahl um die US-Präsidentschaftskandidatur der Demokraten in dem US-Südstaat am Samstag gegen den linken Senator Bernie Sanders klar: Nach Auszählung fast aller Stimmen kam die ehemalige First Lady auf 73,5 Prozent, Sanders lediglich auf 26 Prozent. Laut Nachwahlbefragungen stimmten 86 Prozent der afroamerikanischen Wähler für Clinton. »Morgen wird diese Kampagne national«, sagte Clinton unter dem Jubel ihrer Anhänger in Columbia. »Wir werden um jede Stimme in jedem Staat kämpfen.« Am »Super Tuesday« halten Demokraten und Republikaner in je elf Bundesstaaten Vorwahlen ab.

Clinton war nach Umfragen als klare Favoritin ins Rennen in South Carolina gegangen. South Carolina ist der vierte Bundesstaat, in dem die Demokraten Vorwahlen abhalten. Clinton hatte in Nevada gewonnen, nachdem sie zuvor von Sanders in New Hampshire deklassiert worden war. Bei der ersten Abstimmung in Iowa hatte sie Sanders nur sehr knapp besiegt.

Sanders gratulierte Clinton - und zeigte sich zugleich kämpferisch: »Lasst es mich klar sagen heute Abend. Diese Kampagne beginnt gerade erst. Wir haben einen entscheidenden Sieg in New Hampshire errungen. Sie hatte einen entscheidenden Sieg in South Carolina. Jetzt geht es um den Super Tuesday.«

Besonders Auftrieb dürfte Clinton dabei das gute Abschneiden bei den Afroamerikanern geben. Diese Gruppe stellt 61 Prozent der Wählerschaft bei den Vorwahlen der Demokraten. Angesichts ihres Abschneidens in South Carolina blickte Clinton bereits über den Wettstreit mit Sanders hinaus auf den Führenden im Bewerberfeld der Republikaner: In Anspielung auf Donald Trumps Kampagnenslogan »Make America Great Again«, sagte Clinton, Amerika müsse nicht wieder groß gemacht werden. »Amerika hat niemals aufgehört, groß zu sein.«

»Aber wir müssen Amerika wieder ganz machen«, fügte Clinton mit einem Seitenhieb auf Trumps spalterische Rhetorik hinzu, die sich gegen Einwanderer, Muslime und politische Gegner richtet. »Statt Mauern zu bauen, müssen wir Barrieren abbauen«, sagte Clinton. Die USA benötigten »mehr Liebe und Freundlichkeit«, auch wenn dies »etwas seltsam« klinge für eine Präsidentschaftsbewerberin.

Bei den Republikanern setzten unterdessen Trump und einer seiner schärfsten Rivalen, Marco Rubio, ihre gegenseitigen Attacken fort. »Ich will die Partei (der Republikaner) vor einem Betrüger bewahren«, sagte Rubio in Kennesaw im Bundesstaat Georgia. Mit einem auf Trumps Frisur und die Präsidentenmaschine Air Force One gemünzten Wortspiel sagte Rubio, der Immobilientycoon »fliegt in Hair Force One rum«. Trump bezeichnete Rubio im Gegenzug als »totales Leichtgewicht«. »Ich ein Betrüger, ja? Ich habe ein großes Geschäft aufgebaut.« Agenturen/nd

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