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Kaum Asylsuchende aus Maghreb-Staaten

Nur kleiner Anteil der Asylbewerber kommt aus Marokko, Algerien und Tunesien / LINKE: Behauptung der »Masseneinwanderung« völlig falsch

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Zahl der Asylbewerber aus Marokko, Algerien und Tunesien macht nur einen kleinen und noch dazu schrumpfenden Teil der Schutzsuchenden in Deutschland aus. Im Dezember lag der Anteil der neu registrierten Flüchtlinge aus den drei Maghreb-Staaten bei 4,2 Prozent, im Januar bei 3,7 Prozent. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Im Januar wurden demnach 1623 Marokkaner, 1563 Algerier und 170 Tunesier in Deutschland als asylsuchend erfasst - von insgesamt gut 91.000 Asylbewerbern.

»Genau wie bei den Westbalkanstaaten behauptet die Bundesregierung, eine Einstufung der Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer sei notwendig, um der massenhaften Einwanderung von nicht schutzbedürftigen Wirtschaftsflüchtlingen Herr zu werden«, sagte die LINKE-Innenpolitikerin Ulla Jelpke der dpa. »Und genau wie bei den Westbalkanstaaten geht diese Behauptung meilenweit an der Realität vorbei.«

Die Bundesregierung bemüht sich derzeit, die Zahl der Asylbewerber aus den drei nordafrikanischen Staaten zu reduzieren und will diese dazu unter anderem zu »sicheren Herkunftsländern« erklären. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ist derzeit zu Gesprächen in der Region unterwegs. dpa/nd

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