Pflegebedarf in Brandenburg nimmt zu

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Mit der Alterung der Bevölkerung wächst die Zahl der Pflegebedürftigen. Auf dem Lande werden sie häufig ambulant versorgt. Pflegeheime in der Mark finden auch Berliner interessant.

Potsdam. In Brandenburg sind immer mehr Menschen pflegebedürftig. Gefragt sind damit auch mehr Möglichkeiten, Betroffene zu versorgen. »In den letzten Jahren haben wir in allen Versorgungsformen der Pflege Zuwächse verzeichnet«, sagt der Referatsleiter für Seniorenpolitik und Pflegeberufe im Brandenburger Sozialministerium, Ulrich Wendte. Bemerkenswert sei im Vergleich zu anderen Bundesländern, dass in der Mark mehr Menschen ambulant versorgt werden als stationär. Auch die Tagespflege habe noch große Bedeutung.

Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes wurden 2013 knapp 103 000 Pflegebedürftige im Land registriert. Zehn Jahre zuvor waren es knapp 69 000. Den größten Anteil mit fast 20 800 Menschen machen inzwischen die 80- bis 85-Jährigen aus. Insgesamt waren 2013 über 66 500 Frauen und fast 36 380 Männer im Land pflegebedürftig.

Innerhalb Brandenburgs sei es sehr unterschiedlich, wie die Menschen gepflegt würden, so Wendte: Während in der Uckermark rund 15 Prozent der Pflegebedürftigen stationär versorgt würden, liege der Anteil in Cottbus bei knapp 40 Prozent. Ambulante Dienste sind dagegen besonders im Elbe-Elster-Kreis und im Havelland gefragt, mit einem Anteil von ebenfalls 40 Prozent.

Begehrt sind Wendte zufolge gerade preiswerte Wohnmöglichkeiten. Im »Speckgürtel« um Berlin gebe es aber auch Interesse an hochpreisigen Angeboten. »Die richten sich oft gezielt an Berliner«, so Wendte. So finden viele Hauptstädter ihren Alterssitz in den beiden Ende der 1990er Jahre gebauten Seniorenresidenzen der gemeinnützigen Procurand-Stiftung in Neuenhagen bei Berlin (Märkisch Oderland). Laut Einrichtungsleiter Enrico Hennig liegen sie noch im mittleren Preissegment. In den beiden Häusern lebten auch Zugezogene aus den alten Bundesländern. »Die Senioren ziehen dann oft in die Nähe ihrer Kinder«, sagt er. dpa/nd

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