SPD in Bayern setzt auf Familienpolitik
Parteitag fordert kürzere Arbeitszeit für Eltern
Aschaffenburg. Die SPD in Bayern hat sich bei ihrem kleinen Parteitag in Aschaffenburg deutlich gegen die Familienpolitik der CSU gestellt. Landeschef Florian Pronold warf der Staatsregierung am Samstag ideologische Verblendung vor, weil sie das Betreuungsgeld in Bayern wieder einführt. Die Sozialdemokraten wollen Familie und Beruf stattdessen besser miteinander verbinden und fordern mehr Ganztagsplätze in der Schule, flexiblere Kitas und die Ehe für alle.
Im Mittelpunkt des Parteitags stand die Forderung nach einer 30-Stunden-Woche für beide Elternteile. »Männer wollen weniger arbeiten, Frauen wollen mehr arbeiten«, sagte Generalsekretärin Natascha Kohnen. »Das sind dicke Bretter, na klar, aber die Konservativen müssen auch erkennen, was Lebenswirklichkeit heißt heute.« Neben dieser »Familienarbeitszeit« will die SPD etwa einen Rechtsanspruch auf Ganztags-plätze in der Schule, flexible Rund-um-die-Uhr-Kitas, aber auch Ehe und volles Adoptionsrecht für alle. »Familie bedeutet heute nicht mehr Vater, Mutter, Kind«, sagte Kohnen. Besonders hoch sei die Quote der Kinderbetreuung in jenen Städten, die sozialdemokratisch regiert werden, sagte Markus Rinderspacher, SPD-Fraktionschef im Landtag. Er nannte etwa München, Passau oder Coburg.
Die heftig kritisierte Reise von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) nach Ungarn klammerte die SPD aus. Ebenso das Thema Flüchtlingskrise - mit diesem Parteitag wolle man ganz bewusst ein anderes Zeichen setzen, so Pronold. dpa/nd
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