Werbung

Opfer von Erdogan-Berater soll ins Gefängnis

Bergarbeiter war am Boden liegend getreten worden – bei Protesten wegen des Grubenunglücks in Soma

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Die Bilder von einem türkischen Regierungsberater, der nach dem Grubenunglück von Soma auf einen am Boden liegenden Bergarbeiter eintritt, gingen um die Welt. Knapp zwei Jahre später ist der Kumpel nach Medienberichten zu einer zehnmonatigen Haftstrafe verurteilt worden. Die Internetzeitung »T24« berichtete am Sonntag, Erdal Kocabiyik sei schuldig befunden haben, öffentliches Eigentum beschädigt zu haben. Kocabiyik war zuvor bereits zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 200 Euro verurteilt worden, weil er gegen ein Fahrzeug in der Kolonne des damaligen Ministerpräsidenten und heutigen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan getreten hatte. Anschließend hatte der damalige Erdogan-Berater Yusuf Yerkel vor laufenden Kameras auf den am Boden liegenden Kocabiyik eingetreten. Die Bilder hatten in der Türkei und im Ausland Entrüstung ausgelöst. Erdogan war damals zu Besuch ins westtürkische Soma gekommen, wo am 13. Mai 2014 mehr als 300 Bergarbeiter ums Leben gekommen waren. Erdogan hatte Unglücke wie in Soma bei seinem Besuch als »normal« bezeichnet. Yerkel hatte sich nach den Tritten entschuldigt und wegen einer Verletzung an seinem Bein krankschreiben lassen. Er wurde bald darauf entlassen. »T24« berichtete, Kocabiyik werde in Berufung gehen. Agenturen/nd

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.