Siege von Palmyra

Klaus Joachim Herrmann über den Erfolg der syrischen Armee

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 1 Min.

War die Besetzung von Palmyra durch die dschihadistische Terrormiliz des Islamischen Staates ein Symbol, dann ist es die Rückeroberung nicht minder. Dem Islamischen Staat wurden einzigartige Kulturgüter der Menschheit entrissen. Er missbrauchte die antike Wüstenstadt als Kulisse brutaler Hinrichtungen: Der 81-jährige Chefarchäologe Khaled Assad wurde hier enthauptet und gekreuzigt. Die islamistischen Fanatiker sprengten den 2000 Jahre alten Tempel des Gottes Baal, Grabmale und den berühmten Triumphbogen. Mit den Ausgrabungsstätten kommt unersetzliches UNESCO-Welterbe nun wieder unter Kontrolle der Zivilisation. Schon hoffen Experten auf einen vollständigen Wiederaufbau.

Mit Palmyra dürfte der Mythos der Unbesiegbarkeit der Dschihadisten endgültig gebrochen sein. Nun gerät ihre Hochburg Al-Rakka ins Visier. Unbestreitbar ist, dass dazu ein Sieg der syrischen Armee und der mit ihr verbündeten russischen Luftwaffe führte. Doch war am Sonntag mehr als nur ein militärischer Erfolg zu verzeichnen. Die Oberkommandierenden Baschar al-Assad und Wladimir Putin gehen politisch gestärkt aus der Operation hervor. Sie bekräftigen mit gegenseitigen Glückwünschen und Blick auf die Genfer Verhandlungen, dass nur mit ihnen gemeinsam der Krieg gegen die Dschihadisten zu gewinnen sein wird.

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