Unten links

  • Lesedauer: 1 Min.

Tilman Krause, der Erotikbeauftragte der »Welt«, ist beleidigt. Denn die Deutschen haben, wie er beklagt, »kein erotisches Verhältnis zu ihrer Nation«. Das Nachbarland Frankreich hingegen sei in der Lage, »die eigene Nation als Lustobjekt zu betrachten«, was bedauerlicherweise hierzulande nicht so sei. Die Deutschen, lamentiert er, bekämen nicht nur keine Erektion beim Anblick von Schwarzrotgold, sie »fremdeln auch gegenüber allem Positiven, das sie vorzuweisen haben«. Außerdem moniert Krause, »dass wir uns so gar nicht auf Selbstfeier verstehen«. Dieses Land ist also gar kein Land der besoffenen Patriotismusbrüller und Stolzdeutschen, wie wir bisher gemutmaßt haben, sondern ein Land der introvertiert-schüchternen Verneiner und Negativdenker. Der ehemalige Bundespräsident Heinemann war bestimmt einer von dieser Sorte. Die Frage, ob er denn Deutschland nicht liebe, beantwortete er mit dem Satz: »Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!« tbl

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.