Athen beginnt mit Räumung von Flüchtlingslagern
Erneut Zusammenstöße zwischen Geflüchteten in Piräus / Lage im Hafen noch immer angespannt / Griechenland setzt Abschiebungen fort
Athen. Die griechische Regierung hat die Abschiebungen von geflüchteten Menschen wieder aufgenommen. Wie der Radiosender Athina 984 berichtete, wurden am Montagmorgen im Hafen der Inselhauptstadt Mytilini 45 Pakistaner an Bord eines türkischen Bootes gebracht, das zur westtürkischen Stadt Dikili übersetzen soll.
Geplant sei, am Montag insgesamt 150 Menschen zurückzuschicken. Im Protest gegen die Abschiebung seien Aktivisten ins Hafenbecken gesprungen, um die Abfahrt des Bootes zu verhindern.
Zur gleichen Zeit begann die griechische Polizei das Lager im Hafen von Piräus zu räumen. Auch das Camp im nordgriechischen Grenzort Idomeni wurde geräumt.
Wie der griechische Fernsehsender Skai berichtete, fuhren in Piräus Busse vor, um 500 der knapp 4.000 Flüchtlinge in ein nahegelegenes staatliches Flüchtlingslager zu bringen. Bis Ende der Woche soll der Hafen von Piräus geräumt sein; in Griechenland beginnt die Touristensaison und der Hafen ist eine der wichtigsten Drehscheiben für die ausländischen Besucher des Landes.
Kurz zuvor war die Situation in Piräus erneut eskaliert. Grund für die Auseinandersetzung war der Streit um ein Handy, wie Skai berichtete. Ein Mann wurde demnach mit Verletzungen am Kopf ins Krankenhaus gebracht.
In Idomeni wurden am Montagmorgen die Gruppen von Demonstranten auf den Bahngleisen aufgelöst; allerdings halten sich immer noch viele Menschen direkt an der Strecke auf. Medienberichten zufolge verlief die Räumung der blockierten Bahnstrecke ohne Zwischenfälle. 31 Tage lang hatten die Menschen sie besetzt, um gegen die Schließung der Grenze nach Mazedonien und für ihre Weiterreise nach Mitteleuropa zu demonstrieren. Agenturen/nd
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