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Angler klagen über den Kormoran

Thüringer Petrijünger fordern mehr Unterstützung durch die Landesregierung

  • Lesedauer: 2 Min.
Angeln ist mehr als nur ein Freizeitvergnügen. Die Petrijünger in Thüringen kümmern sich auch um den Artenschutz und saubere Gewässer. Dafür wollen sie mehr Unterstützung vom Land.

Erfurt. Zum Schutz einheimischer Fischarten müssen nach Ansicht des Thüringer Landesanglerverbandes auch künftig Kormorane an Teichen und Flüssen geschossen werden dürfen. Die zu hohen Vogelbestände gefährdeten bereits einige Arten - und damit auch das ehrenamtliche Engagement vieler Angler, sagte Verbandspräsident Dietrich Roese anlässlich der Jahreshauptversammlung am Wochenende in Erfurt. Es sei deshalb umso unverständlicher, dass Brutkolonien für den früher in Thüringen nicht ansässigen Raubvogel zugelassen würden. »Der Kormoran ist definitiv nicht in seiner Existenz gefährdet.« Die seit 2009 gültige Kormoranverordnung des Landes Thüringen läuft Ende 2016 aus.

Der Landesanglerverband, der nach eigenen Angaben mehr als 15 500 Mitglieder in 223 Vereinen in Mittel- und Ostthüringen hat, will an der Novellierung der Verordnung durch das Landwirtschaftsministerium mitarbeiten. Präsident Roese machte aber deutlich, dass die Angler mehr Unterstützung in ihrer Arbeit bräuchten, um ihre Aufgaben im Fischwaid und beim Schutz der Gewässer und Natur erfüllen zu können. Zu Agrarministerin Birgit Keller (LINKE) und dem Staatssekretär im Umweltministerium, Olaf Möller, sagte er, es müssten dringend leistungsfähige Strukturen entstehen.

Die Fachbereiche in den Landratsämtern seien von Anfang an personell zu knapp besetzt, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Roese schlug deshalb eine obere Fischereibehörde vor, die sich aus Mitarbeitern der bisherigen Ämter zusammensetzen könnte.

Die Angler sprachen sich zudem für eine Einzelfallprüfung für die Erhaltung der mehr als »herrenlosen« 50 Talsperren und Wasserspeicher aus, die nach Plänen der Landesregierung zurückgebaut oder ganz verschwinden sollen. »Fehlende Finanzen dürfen dafür nicht das Hauptargument sein«, hieß es. Nutzen und Aufwand müssten gegeneinander abgewogen werden. Die meisten Wasserspeicher hätten sich in Jahrzehnten zu hochwertigen Biotopen für Pflanzen und Tiere entwickelt und seien Wasserreservoir für die Landwirtschaft. Sie seien auch ein Stück Lebensqualität für die Menschen. dpa/nd

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