Gaza-Tunnel gefunden

Israels Militär: Haben ihn »unbrauchbar« gemacht

  • Lesedauer: 1 Min.
Die israelische Armee hat einen neuen Gaza-Tunnel entdeckt. Ein Soldat wird angeklagt, weil er einen wehrlosen Palästinenser mit Kopfschuss tötete.

Tel Aviv. Israel hat nach Angaben der Armee den ersten Tunnel der im Gazastreifen herrschenden Hamas seit dem Gaza-Krieg vor fast zwei Jahren gefunden. Der mehrere hundert Meter lange Tunnel sei im Süden Israels im Grenzgebiet zu der Palästinenserenklave am Mittelmeer entdeckt worden, teilte Militärsprecher Peter Lerner am Montag mit. »Wir haben den Tunnel auf israelischem Gebiet unbrauchbar gemacht.«

Der Tunnel in 30 bis 40 Meter Tiefe sei mit Elektrizität, einer Luftzufuhr und Kommunikationsverbindungen ausgestattet gewesen. Der unterirdische Gang sei vergleichbar mit den Gängen, die Israel während des Gaza-Krieges gefunden hatte. Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon warnte die Hamas vor Anschlägen.

Im Sommer 2014 hatte Israel Gaza mit einem 50-tägigen Krieg überzogen. Dabei waren 2200 Palästinenser und 70 Israelis ums Leben gekommen. Während des Krieges hatte Israel mehr als 30 Tunnel gefunden und zerstört. Palästinensische Kämpfer nutzten die Gänge, um nach Israel einzudringen.

Weil er einen am Boden liegenden, verletzten palästinensischen Angreifer mit einem Kopfschuss tötete, muss sich ein israelischer Soldat wegen Totschlags vor Gericht verantworten. Der 19-Jährige sei wegen Totschlags und nicht wegen Mordes angeklagt worden, verlautete am Montag aus Justizkreisen. Über den Fall wird bis in die Regierung hinein gestritten, Menschenrechtsorganisationen werfen dem Soldaten eine »standrechtliche Hinrichtung« vor. dpa/nd

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