Niedersachsen will Bundesratsinitiative gegen Gaffer starten

  • Lesedauer: 1 Min.

Hannover. Als Konsequenz aus einer Rangelei nach einem schweren Unfall bringt Niedersachsen am Freitag eine Gesetzes-Initiative gegen sogenannte Gaffer im Bundesrat ein. In Bremervörde war im Vorjahr ein Auto in eine Eisdiele gekracht, ein zweijähriger Junge und ein 65 Jahre alter Mann starben. Bei den Rettungsarbeiten kam es zu Handgreiflichkeiten mit Gaffern. Für die Polizei sei das Phänomen ein Riesenproblem, kritisierte danach der niedersächsische Chef der Polizeigewerkschaft GdP, Dietmar Schilff. Das Behindern von Rettungskräften sowie das Aufnehmen von Fotos und Videos von Unfallopfern will Niedersachsen daher künftig unter Strafe stellen. In der Initiative regt die rot-grüne Landesregierung eine Änderung des Strafgesetzbuches an, der Entwurf sieht in solchen Fällen Geld- oder Haftstrafen bis zu einem Jahr vor. Zur Abwehr von Gaffern haben einige Bundesländer auf Sichtschutzwände gesetzt, die vor dem Unglücksort aufgestellt werden. Mit dem Gesetzentwurf soll nicht nur die Verbreitung bloßstellender Bilder von Verstorbenen, sondern schon das Aufnehmen am Unfallort unter Strafe gestellt werden. Polizisten soll es zudem möglich sein, die Handys von Schaulustigen einzusammeln. dpa/nd

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.