Gabriel im Dialog mit Lafontaine

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Berlin. SPD-Chef Sigmar Gabriel wollte sich am Freitag in Saarbrücken am Rande eines Besuch des Industriedenkmals Völklinger Hütte mit dem früheren SPD-Vorsitzenden und heutigen saarländischen Linksfraktionschef Oskar Lafontaine treffen. Ob es zu dem Treffen kam, war bei nd-Redaktionsschluss noch nicht bestätigt. Der Wunsch nach dem Gespräch sei von Gabriel ausgegangen, hieß es in der »Rheinischen Post«, man wolle sich über aktuelle politische Themen austauschen. Die Zeitung betonte, dass Gabriel - anders als andere SPD-Politiker - den Draht zu Lafontaine nicht habe abreißen lassen, nachdem dieser als SPD-Chef und Bundesfinanzminister 1999 zurücktrat und später die Linkspartei mitgründete.

Gabriel hatte sich zuletzt mehrfach kritisch gegenüber der Agenda-Politik geäußert. Erst am Montag sprach Gabriel bei einer SPD-Konferenz in Berlin über soziale Gerechtigkeit. Lafontaine hatte darauf angemerkt, der SPD-Chef habe »viel Richtiges gesagt«, er drängte zugleich auf einen spürbaren SPD-Kurswechsel.

Gabriel hat das Parteipräsidium und die SPD-Ministerpräsidenten zu einer Klausurtagung am 23. Mai nach Berlin eingeladen - die Lage der SPD solle dabei »schonungslos« diskutiert werden, heißt es. Das Treffen mit Lafontaine könnte hier aus Sicht des SPD-Chefs hilfreich sein, um die mit dem Kurs der Partei unzufriedene Basis zu versöhnen und die Selbstkritik an der Agenda-Politik glaubwürdiger erscheinen zu lassen. nd

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