Trumps Hirn

Personalie: Genauso umstritten wie sein Chef: Trumps Wahlkampfmanager Corey Lewandowski

  • Sebastian Bähr
  • Lesedauer: 2 Min.

Verstärkt man das Profil von Donald Trump mit einem ebenso provokant auftretenden Vizepräsidentschaftskandidaten? Oder versucht man, mit einem erfahrenen Politikveteranen die Schwächen des Immobilienmilliardärs zu kompensieren? Keine leichte Entscheidung für Trumps Wahlkampfmanager Corey Lewandowski, der jüngst auch für die Auswahl der möglichen Nummer Zwei an der Spitze der Vereinigten Staaten die Verantwortung übernommen hat.

Das Motto der von Lewandowski konzipierten Wahlkampagne ist so simpel wie effektiv: »Lass Trump einfach Trump sein«, steht in großen Buchstaben auf einer Wandtafel im Büro des 42-Jährigen. Der Vater von vier Kindern gilt als strategischer Kopf hinter dem erfolgreichen - und umstrittenen - Auftreten des Bewerbers auf die Präsidentschaftskandidatur der Republikanischen Partei.

Ähnlich wie Trump ist auch Lewandowski ein politischer Außenseiter. Der in Massachusetts aufgewachsene Absolvent der Politikwissenschaften versuchte sich in jungen Jahren selbst erfolglos als Politiker, bevor er als aggressiver Kampagnenmanager, Pressesprecher und Lobbyist berüchtigt wurde. Zu seinen Auftraggebern gehörte unter anderem die konservative Lobbygruppe »Amerikaner für Wachstum«, die angeblich großen Einfluss auf die rechte Tea-Party-Bewegung ausübt. Bekannte beschreiben ihn als genauso gegen das Establishment gerichtet wie Trump. 1999 wurde der gläubige Katholik festgenommen, als er mit Waffe und Munition das Repräsentantenhaus besuchte.

In seinem neuen Job trat Lewandowski schon mehrmals selbst eher ungewollt ins mediale Rampenlicht. Kürzlich hatte ihm eine Journalistin vorgeworfen, sie am Rande einer Wahlveranstaltung mit Gewalt weggezerrt zu haben. Er nannte sie auf Twitter »gestört«, sie veröffentlichte im Internet Bilder von blauen Flecken auf ihrem Arm. Die zuständige Staatsanwaltschaft erklärte, aus Mangel an Beweisen keine Anklage wegen Körperverletzung zu erheben. Lewandowski feierte die Gerichtsentscheidung als Sieg.

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