Hunderte Geflüchtete nach Bootsunglück vor Kreta vermisst
Schiff mit mindestens 700 Menschen im Mittelmeer havariert / 340 Menschen gerettet / Bisher vier Tote geborgen
Update 13.00 Uhr: Hunderte Flüchtlinge nach Bootsunglück vor griechischer Insel Kreta vermisst
Nach einem schweren Bootsunglück im Mittelmeer werden vor der griechischen Insel Kreta hunderte Flüchtlinge vermisst. Ein Boot, das nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mindestens 700 Menschen an Bord hatte, kenterte am Freitag vor der Südküste Kretas. Wie die griechische Küstenwache mitteile, wurden bisher vier Leichen geborgen. 340 Menschen konnten zunächst gerettet werden.
Offenbar mindestens 700 Flüchtlinge auf gekentertem Boot vor Kreta
Athen. Im Mittelmeer südlich von Kreta hat sich erneut ein Flüchtlingsdrama abgespielt. Wie die griechische Küstenwache und die Internationale Organisation für Migration (IOM) mitteilte, ist am Freitag ein Schiff mit mindestens 700 Menschen an Bord rund 75 Seemeilen vor der Insel gekentert. Reporter des Staatsfernsehens (ERT) berichteten aus Kreta unter Berufung auf die Küstenwache, es seien bislang drei Tote geborgen worden. Zahlreiche Menschen befänden sich noch auf dem halb untergegangenen Schiff, hieß es.
Nach Informationen aus Kreisen der Küstenwache wurden mehr als 250 Menschen gerettet. Nach weiteren Schiffbrüchigen werde gesucht. Mehrere vorbeifahrende Schiffe, Rettungsboote und sowie zwei Hubschrauber der griechischen Küstenwache und Marine nehmen an der Suchaktion teil.
Offiziere der Küstenwache gingen davon aus, dass das Flüchtlingsboot aus Ägypten unterwegs nach Italien war. Nach Schließung der Balkanroute versuchen internationale Schleuserbanden offenbar zunehmend, Migranten aus der Türkei und Ägypten über Kreta nach Italien zu bringen. In den vergangenen fünf Tagen waren knapp 180 Migranten auf Kreta gestrandet. Zuvor waren ihre Boote in Seenot geraten. Agenturen/nd
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