Zu wenig und zu teuer

Martin Kröger fordert mehr 
bezahlbare neue Wohnungen.

  • Lesedauer: 2 Min.

Endlich drehen sich in der Hauptstadt wieder Baukräne. An einigen Orten wie dem Freudenberg Areal in Friedrichshain beispielsweise entstehen zurzeit ganze neue Quartiere. Auch in Reinickendorf sollen gleich neben dem Kurt-Schumacher-Platz 5000 neue Wohnungen gebaut werden. Das ist eine ganze Kleinstadt. Angesichts des großen Zuzugs und der grassierenden Wohnungsnot werden die neuen Wohnungen dringend benötigt. Nur: Niemand sollte sich der Illusion hingeben, dass durch diese Wohnungen eine spürbare Entspannung auf dem Mietmarkt eintreten wird.

Erstens wird bei derzeit knapp 50 000 Neuberlinern pro Jahr immer noch viel zu wenig gebaut. Darüber können auch die angesprochenen Neubauprojekte wie das Schumacher-Quartier oder das Freudenberg Areal nicht hinwegtäuschen. Die neuen Wohnungen bleiben lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein.

Noch brisanter ist aber, zweitens, dass die meisten Neubauwohnungen fast nie unter einem Quadratmeterpreis von elf Euro zu haben sind. Selbst geförderte, angeblich preisgünstige Wohnungen kosten im Fall von Neubauwohnungen meistens um die 6,50 Euro pro Quadratmeter. Menschen, die von Transferleistungen des Staates abhängig sind, bekommen vom Amt aber nur ungefähr 5,60 Euro pro Quadratmeter für die Miete genehmigt. Das heißt, viele Berliner werden sich die schicken neuen Wohnungen nicht leisten können.

Im Fall des Schumacher-Quartiers sollen am Ende immerhin 800 Wohnungen gefördert werden. Im Vergleich zu den teuren durch Private errichtete Neubauten sind diese zwar preisgünstiger, wirklich sozial sind die Neubauprojekte des Senats aber noch lange nicht.

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