Angriff auf Inder - Vier Jahre Jugendhaft für Hauptangeklagten

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Jena. Rund ein Jahr nach einem brutalen Angriff auf drei indische Studenten hat ein Gericht im thüringischen Jena die drei Angeklagten zu Jugendstrafen verurteilt. Das Jugendschöffengericht sah ein fremdenfeindliches Motiv als erwiesen an. Der 19-jährige Hauptangeklagte erhielt am Donnerstag eine Jugendstrafe von vier Jahren. Dabei flossen weitere Straftaten in das Urteil ein. Er soll nun in einer Psychiatrie behandelt werden. Seine beiden Komplizen wurden ebenfalls zu Jugendstrafen verurteilt. Diese wurden zur Bewährung ausgesetzt. Allerdings ordnete das Gericht für sie mehrwöchigen Jugendarrest an. Die Männer hatten in der Nacht zum 16. Juni 2015 in Jena grundlos auf die Inder eingeschlagen und eingetreten. Die Opfer wurden dabei verletzt, eines erlitt einen Kieferbruch. Das Urteil lautet auf gefährliche Körperverletzung. Das Gericht sah es zudem als erwiesen an, dass die Angreifer den Hitlergruß zeigten und ausländerfeindliche Parolen riefen. Die Staatsanwaltschaft war in dem Prozess von einem fremdenfeindlichen Hintergrund ausgegangen. Die Verteidigung hatte dies zurückgewiesen. Der nächtliche Überfall hatte auch für Aufsehen gesorgt, weil er zunächst nicht im Polizeibericht auftauchte und die Beamten keine Hinweise auf eine fremdenfeindliche Motivation der Schläger sahen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) hatte den Angriff damals als »rassistischen Überfall« verurteilt. dpa/nd

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