Haftstrafen für organisierte Taschendiebe

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Im bislang europaweit größten Verfahren gegen organisierten Taschendiebstahl sind erstmals Drahtzieher verurteilt worden. Das Berliner Landgericht verhängte gegen einen 41-Jährigen drei Jahre und sechs Monate Gefängnis. Seine 42-jährige Ehefrau soll für zweieinhalb Jahre in Haft. Gegen einen mitangeklagten Sohn des Paares ergingen 21 Monate Haft auf Bewährung. »Die Eltern saßen in Rumänien und hatten die Zügel in der Hand«, hieß es in dem am Dienstag verkündeten Urteil.

Die Angeklagten hätten sich des besonders schweren Bandendiebstahls schuldig gemacht, befand das Gericht nach dreiwöchigem Prozess. Junge Diebe - darunter eigene Kinder - seien als Teams nach Berlin zum Stehlen geschickt worden. Die Jugendlichen seien ohne Ausweis gereist. »Auch dahinter stand eine Methode - wenn sie gefasst wurden, gaben sie sich jünger aus, als sie waren.« Zwischen den Tätern vor Ort und den Koordinatoren in Rumänien habe enger telefonischer Kontakt bestanden, hieß es weiter. »Wenn es den Eltern nicht genug Beute war, mussten die Taschendiebe noch einmal losgehen.« Die Taten seien auf allen Ebenen professionell durchgeführt worden. Insgesamt 21 Fälle von Oktober 2013 bis Februar 2014 wurden angeklagt. dpa/nd

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