Poggenburg schließt Kandidatur als Landtags-Vize nicht aus

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Wernigerode. Im Personalstreit der AfD in Sachsen-Anhalt schließt Partei- und Fraktionschef André Poggenburg eine Kandidatur als Landtags-Vizepräsident nicht aus. »Es ist alles offen«, sagte Poggenburg am Montag am Rande einer Konferenz in Wernigerode. Als Fraktionschef könne er das Amt allerdings nicht gleichzeitig führen. Die »Magdeburger Volksstimme« (Montag) hatte zuvor berichtet, knapp die Hälfte der Fraktion sei ohnehin mit Poggenburg als Vorsitzendem der Fraktion unzufrieden und wolle einen neuen Chef. Poggenburg bestätigte, er sei von Parteimitgliedern als neuer Landtags-Vize ins Gespräch gebracht worden. Die Fraktion wolle am Dienstag über die Personalien beraten. Poggenburg hatte ursprünglich zugesagt, bei einer Wahl zum Chef der Fraktion nicht wieder für den Parteivorsitz zu kandidieren. Später hatte er sich dann aber erneut zum Parteichef wählen lassen. Auch gegen den Kurs von Poggenburg regt sich in Fraktion und Basis offene Kritik. »Wir dürfen unsere Parteigrenzen nicht nach rechts aufweichen«, sagte der AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Roi am Montag. Der Landesverband dürfe nicht länger als das »Schmuddelkind der AfD« dastehen. Es gebe derzeit viel Unmut an der Basis aufgrund der fehlenden Linie der Landesspitze, so Roi. Das reiche bis zu Austrittsüberlegungen und zurückgezogenen Mitgliedsanträgen. Roi gehört zu den führenden Köpfen der Rechtspopulisten im Land und ist einer von 25 Erstunterzeichnern eines Offenen Briefes, der am selben Tag veröffentlicht wurde. Unterschrieben haben auch zwölf der 14 Kreisvorsitzenden. Sie lehnen unter anderem eine Zusammenarbeit mit Extremisten und der fremdenfeindlichen sogenannten Identitären Bewegung (IB) ab. Zuletzt hatte ein Auftritt von AfD-Landtagsmitglied Jan Schmidt bei einer IB-Veranstaltung für Diskussionen gesorgt. dpa/nd

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