Motiv Vertuschung
Brandanschläge von Vorra: Bau-Mitarbeiter in U-Haft
Nürnberg. Zwei Mitarbeiter einer Baufirma sollen im Dezember 2014 das Asylbewerberheim im mittelfränkischen Vorra angezündet und ausländerfeindlich besprüht haben, um hohe Kosten für ihren Arbeitgeber zu vermeiden. Dringend tatverdächtig seien ein Verantwortlicher des Unternehmens sowie ein Mitarbeiter, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in Nürnberg mit. Die 42 und 50 Jahre alten Männer sitzen wegen vorsätzlicher Brandstiftung in Untersuchungshaft.
Die Polizei hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass es keine fremdenfeindlichen Motive für die Tat gebe. Am Freitag erläuterten die Ermittler, dass der Auslöser Mängel am Brandschutz gewesen seien, die bei einer Begehung des Hauses Ende November/Anfang Dezember 2014 festgestellt worden waren. »Bis zur Fristsetzung Mitte Dezember 2014 hätten diese Mängel nicht beseitigt werden können. Somit wären Zusatzkosten für die Baufirma in Höhe von mehreren 100 000 Euro angefallen«, hieß es in einer Mitteilung.
In der Nacht zum 12. Dezember 2014 hatten die Täter den umgebauten Gasthof samt Scheune sowie ein frisch renoviertes Wohnhaus in Vorra (Landkreis Nürnberger Land) in Brand gesteckt. Auf ein Nebengebäude sprühten sie Hakenkreuze und eine ausländerfeindliche Parole. Kurz nach dem Vorfall hätten Asylbewerber einziehen sollen. dpa/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.