Mehr Kinder und mehr Todesfälle
Geburtenrate steigt an, Bevölkerung schrumpft
Wiesbaden. In Deutschland ist die Zahl der Geburten im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 2015 wurden fast 738 000 Kinder lebend geboren, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 23 000 Neugeborene oder 3,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings gab es auch mehr Sterbefälle. Es starben zudem mehr Menschen, als Kinder geboren wurden.
Im Jahr 2014 waren in Deutschland 715 000 Kinder zur Welt gekommen, im Jahr 2010 waren es sogar nur 678 000. Dagegen lag die Geburtenzahl vor 25 Jahren noch deutlich höher: 1990 wurden noch knapp 906 000 Kinder geboren.
Die Zahl der Sterbefälle stieg im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent auf gut 925 000. 2014 waren 868 000 Menschen gestorben. Wie in allen Jahren seit 1972 starben mehr Menschen, als Kinder auf die Welt kamen. 2015 lag die Differenz bei knapp 188 000. 1990 war der Unterschied mit knapp 16 000 deutlich kleiner. 921 000 Menschen starben, es kamen aber fast genauso viele Kinder auf die Welt.
Am größten ist der Unterschied zwischen Sterbefällen und Geburten in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Niedersachsen, Sachsen und Bayern. In Hamburg und Berlin gab es dagegen mehr Babys als Todesfälle. Sowohl die Zunahme der Geburten als auch die der Sterbefälle führen Fachleuten auf starke Jahrgänge zurück.
Auch Hochzeiten sind offenbar wieder angesagt: Insgesamt rund 400 000 Paare schlossen 2015 den Bund fürs Leben. Das waren 14 000 oder 3,6 Prozent mehr als im Jahr 2014. Die Zahlen sind nur vorläufig, endgültige Ergebnisse liegen voraussichtlich im September vor. Agenturen/nd
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