Was ihm nicht schmeckte
Wolfram Siebeck ist tot
Der vor allem als Gastronomiekritiker bekannt gewordene Journalist Wolfram Siebeck ist tot. Er starb am Donnerstag nach kurzer Krankheit im Alter von 87 Jahren. Das teilte seine Familie im badischen Mahlberg mit.
Siebeck war Gourmet, Buchautor und Kolumnist. Er schrieb für Zeitungen und Zeitschriften wie »Die Zeit« oder »Der Feinschmecker«. Er veröffentlichte viele Bücher, zuletzt »Siebeck. Kulinarische Skizzen«. Seit 2011 betätigte er sich auch als Blogger - der letzte Beitrag für sein Reisetagebuch »Wo is(s)t Siebeck« erschien im Oktober 2015.
Eine Reise nach Frankreich brachte den in Duisburg geborenen Siebeck 1950 auf den Geschmack. Jahrzehntelang kämpfte er gegen Fast Food und Fertiggerichte. »Das, was der Masse gefällt, gefällt mir nicht«, sagte er damals. Er hatte seinen Ruf als schreibender Querdenker gerne kultiviert. Altersmilde konnte er bei sich nicht feststellen. Es gab vieles, was ihm nicht schmeckte. Ärgern konnte er sich zum Beispiel über Kochshows im Fernsehen. Er nannte sie hysterisch.
In Deutschland lebte Siebeck auf der Burg Mahlberg in der Nähe von Freiburg. Außerdem hielt er sich viel in Frankreich auf. dpa/nd
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.