Abgas-Gegner

PERSONALIE

  • Marcus Meier
  • Lesedauer: 2 Min.

Ein Fahrradfahrer und LINKE-Politiker wird oberster Aufklärer im VW-Skandal: Vorsitzender des entsprechenden Untersuchungsausschusses des Bundestags ist künftig Herbert Behrens. »Es geht nicht nur um VW, es gibt Indizien, dass auch andere Konzerne wie Mercedes, Opel, Fiat und japanische Hersteller falsche Angaben zum Schadstoffausstoß ihrer PKW gemacht haben«, sagt der Niedersachse. Der 62-Jährige spricht lieber von einem »Abgas-Skandal-Untersuchungs-Ausschuss«. Kein gutes Haar lässt der Schriftsetzer und Sozialwissenschaftler an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU): Dessen Haus gehe entsprechenden Hinweisen nicht nach, selbst wenn die aus dem Umweltbundesamt kämen.

Behrens, seit 2009 LINKE-Verkehrsexperte im Bundestag, macht sich für eine andere Mobilität stark. »In der Stadt müssen wir wegkommen von der Bevorzugung des Motorisierten Individualverkehrs, kurz: Miv«, sagt der Vater eines Sohnes. Und »Miv« klingt bei ihm wie »Mief«. Eine Mobilität ohne Auto müsse möglich sein. Durch eine andere Industriepolitik und regionale Wirtschaftskreisläufe will Behrens Transporte überflüssig machen.

Zwar sei er Radfahrer, lacht der Politiker, der in der DKP und in den Gewerkschaften IG Druck und Papier sowie ver.di politisch sozialisiert wurde. »Doch ich buckele nicht nach oben und trete nach unten.« Das Rad nutzt er, weil er so bequem in der Stadt vorankomme und nicht immer nach einem Parkplatz suchen müsse.

Im Untersuchungsausschuss will Behrens Interessenanwalt derjenigen sein, die durch manipulierte Abgaswerte geschädigt wurden. Damit meint er diejenigen, »die aus Versehen eine Dreckschleuder gekauft haben und jene, die unter den Schadstoffen leiden«.

Worunter er persönlich beim Hinterherradeln besonders leidet? Die schlimmsten Stinker seien Busse und Lkw. Dieselfahrzeuge halt. »Doch schädlich sind nicht nur Auspüffe, aus denen Ruß kommt«, sagt Behrens mit Blick auf Pkw sowie das Treibhausgas Kohlendioxid und andere Schadstoffe.

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