Houston: Erneut Schwarzer durch Polizeischüsse in USA getötet
Internetnutzer äußern Zweifel an Angaben der Polizei zu Hergang
Berlin. Nach dem Tod zweier Schwarzer durch Polizeigewalt sorgt ein weiterer Vorfall in den USA für Empörung. Im texanischen Houston schossen Polizisten am Samstag den Afroamerikaner Alva Braziel nieder, später erlag dieser seinen Verletzungen. Nach Angaben der örtlichen Medien erklärte die Polizei, Braziel sei bewaffnet gewesen und habe sich geweigert, die Waffe fallenzulassen. Stattdessen habe er sie auf die Beamten gerichtet. Nutzer der sozialen Netzwerke zogen die Angaben der Polizei am Sonntag in Zweifel und forderten weitere Untersuchungen.
Nach dem Tod zweier Schwarzer in den Bundesstaaten Minnesota und Louisiana und dem Mord an fünf Polizisten in Dallas ist die Stimmung im Land aufgeheizt, die Sorge vor einer Eskalation wächst. In zahlreichen Städten des Landes demonstrieren Tausende seit Tagen meist friedlich gegen Polizeigewalt gegen Schwarze. In einigen Städten kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei - darunter in St. Paul, wo ein Polizist am Mittwoch den Schwarzen Philando Castile in dessen Auto erschossen hatte, sowie in Baton Rouge, wo der CD-Verkäufer Alton Sterlin am Dienstag durch Polizeischüsse getötet worden war. Die Polizei nahm zahlreiche Demonstranten fest.
Zu den Festgenommenen in Baton Rouge zählte auch der bekannte Aktivist DeRay McKesson von der Bewegung Black Lives Matter. Polizisten nahmen McKesson fest, während er die Demonstration filmte und das Verhalten der Polizei kommentierte. Unklar war zunächst der Grund für seine Festnahme. Später wurde ihm die Blockierung einer Autobahn zur Last gelegt, am Sonntag kam er gegen eine Kaution von 500 Dollar wieder frei. Agenturen/nd
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