Blutbad auf der Flaniermeile

Ausgerechnet am Nationalfeiertag wird Frankreich erneut vom Terror getroffen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Rund 30 000 Menschen versammelten sich am Donnerstagabend auf dem Strandboulevard in Nizza. Anlässlich des französischen Nationalfeiertags wollten sie ein Feuerwerk genießen. Plötzlich fährt ein weißer Lkw auf die Straße, beschleunigt und fährt im Zickzack-Kurs Menschen über den Haufen. Mindestens 84, darunter zehn Kinder und Jugendliche, sterben. Mehr als 200 Menschen werden verletzt, mehr als 50 schweben in Lebensgefahr. Unter den Toten sind laut dem Bezirksamt von Berlin-Charlottenburg eine Lehrerin und zwei Schüler aus Berlin. Der Fahrer des Lkw, ein im tunesischen Souse geborener Franzose, wurde von der Polizei getötet, nachdem er auf Polizisten geschossen hatte. Nach Angaben des Staatsanwalts François Molins war der 31-Jährige den Geheimdiensten »vollkommen unbekannt«. Er sei auch in keiner Datenbank wegen möglicher Radikalisierung geführt worden.

Frankreichs Staatspräsident François Hollande sprach noch in der Nacht zum Freitag von einem »terroristischen Charakter« des Angriffs. Ganz Frankreich sei vom islamistischen Terror bedroht. Er kündigte an, den nach den Anschlägen von Paris vom 13. November verhängten Ausnahmezustand entgegen bisheriger Planungen um weitere drei Monate zu verlängern. Überdies erklärte er, den Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat in Syrien und Irak verstärken zu wollen.

Weltweit rief die Bluttat Entsetzen hervor. Bundespräsident Gauck sagte: »Ein Angriff auf Frankreich ist ein Angriff auf die gesamte freie Welt.« Großbritanniens Premierministerin Theresa May erklärte: »Wenn das - wie wir befürchten - ein Terroranschlag war, dann müssen wir unsere Anstrengungen verdoppeln, um diese brutalen Mörder zu besiegen, die unsere Lebensweise zerstören wollen.« nd/Agenturen

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