Erdogan findet 29 000 Staatsfeinde

»Säuberungen« in Türkei fortgesetzt

  • Lesedauer: 1 Min.

Istanbul. In der Türkei wurde die »Säuberung« nach dem Putschversuch am Dienstag mit unverminderter Härte fortgesetzt. Diesmal traf es vor allem die Lehrerschaft. Das Bildungsministerium suspendierte landesweit 15 200 Staatsbedienstete aus seinem Bereich vom Dienst. Dies sei Teil der Operationen gegen Anhänger des Predigers Fethullah Gülen, den die türkische Führung für den Putschversuch verantwortlich macht. Die Zahl der Todesopfer wurde auf 264 nach oben korrigiert: 173 Zivilisten, 67 regierungstreue Sicherheitskräfte und 24 Putschisten.

Die Agentur Anadolu meldete, beim Geheimdienst wurden 100 Mitarbeiter suspendiert. Im Amt des Ministerpräsidenten seien 257 Menschen entlassen worden. Die Religionsbehörde feuerte 492 Mitarbeiter. Insgesamt mussten den öffentlichen Dienst seit Niederschlagung des Putschversuches rund 29 000 Personen verlassen. Auch die Telekommunikationsbehörde kehrt mit dem eisernen Besen: 24 Fernseh- und Radiostationen wurde die Sendelizenz entzogen. dpa/nd Seiten 2 und 3

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -