Linienflüge ins ewige Eis

Argentinien will Touristenausflüge in Antarktisstationen ermöglichen

  • Lesedauer: 2 Min.
Eine Expedition ins ewige Eis. Was bisher Forschern und Militärs vorbehalten ist, soll künftig auch Touristen ermöglicht werden. Die Flüge sollen vom argentinischen Ushuaia in die Antarktis starten.

Buenos Aires. Touristen sollen ab 2018 von Argentinien aus in die Antarktis fliegen können. Die Landebahn des argentinischen Stützpunktes Marambio vor der Antarktis-Halbinsel soll mit einer Radaranlage für den sicheren Anflug von Linienflügen ausgestattet werden, wie die Zeitung »La Nación« am Dienstag berichtete. Die Flugverbindung soll mit Turboprop-Maschinen der staatlichen Gesellschaft LADE betrieben werden. Marambio liegt rund 3330 Kilometer südlich der Hauptstadt Buenos Aires.

Auf dem Stützpunkt sollen rund zehn Prozent der vorhandenen Unterkünfte für Touristen zur Verfügung stehen, sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Walter Ceballos. Derzeit können bis zu 150 Menschen auf Marambio wohnen. Auch andere argentinische Antarktis-Stationen könnten Besucher empfangen, sofern dies nicht die wissenschaftliche Arbeit beeinträchtige. Alle Umweltschutzvorgaben der Antarktisverträge sollen bei dem Tourismusprojekt eingehalten werden, erklärte Ceballos.

Die Maschinen sollen ein oder zweimal wöchentlich von Ushuaia auf Feuerland starten und Marambio nach knapp eineinhalb Stunden Flugzeit erreichen. Vorgesehen seien Tagesausflüge sowie auch Aufenthalte von vier bis sieben Tagen, erklärte der Staatssekretär. Es sei die erste regelmäßige Linienflugverbindung zur Antarktis.

Die Marambio-Station befindet sich auf der Seymour-Insel vor der Nordspitze der Antarktischen Halbinsel, dem nördlichsten Teil des weißen Kontinents. Die 1969 errichtete Station wird bisher ausschließlich von Militärflugzeugen angeflogen. dpa/nd

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.