Minigewinne für die Deutsche Bank

Umbau schlägt sich deutlich in der Bilanz nieder

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Frankfurt am Main. Nach einem herben Gewinneinbruch deutet die Deutsche Bank eine härtere Gangart bei ihrem Radikalumbau an. »Ich möchte hier nichts beschönigen: Sollte es bei diesem schwachen wirtschaftlichen Umfeld bleiben, müssen wir bei unserem Umbau noch ehrgeiziger werden, als wir es ohnehin schon sind«, erklärte Konzernchef John Cryan am Mittwoch. »Und wir werden schon jetzt alles daran setzen, die geplanten Schritte zu beschleunigen.«

Im zweiten Quartal 2016 blieb dem Frankfurter Dax-Konzern ein Mini-Überschuss von gerade einmal 20 Millionen Euro. Das den Aktionären zurechenbare Konzernergebnis betrug sogar nur 18 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte die Bank noch 818 Millionen Euro verdient.

Auf den Weg gebracht hat der Vorstand die Schließung von bundesweit 188 Filialen und den Abbau von knapp 3000 Vollzeitstellen in Deutschland. Über die Streichung von etwa 1000 weiteren Stellen im Heimatmarkt wird noch verhandelt. Weltweit will die Bank bis 2018 unter dem Strich 9000 Arbeitsplätze abbauen. Aus zehn Auslandsmärkten und manchen Geschäften im Investmentbanking zieht sich die Deutsche Bank ganz zurück.

Bei der geplanten Trennung von der Postbank sieht sich der Vorstand nicht unter Zeitdruck. »Einige glauben, dass wir die Postbank 2017 verkaufen müssen - das ist nicht der Fall«, sagte Finanzchef Marcus Schenck. Zuversichtlich zeigte er sich, dass die juristischen Altlasten bald vom Tisch sind. Dazu zählen Vergleichsverhandlungen in den USA wegen krummer Hypothekengeschäfte und ein Geldwäscheverdacht in Russland. dpa/nd

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