Streit über Reaktorbau
EDF-Verwaltungsratsmitglied tritt aus Protest zurück
Paris. Das umstrittene Projekt zum Bau von zwei Atomreaktoren im britischen Hinkley Point sorgt beim staatlichen französischen Stromriesen EDF für Streit. Vor einer entscheidenden Sitzung des EDF-Verwaltungsrats am Donnerstag in Paris trat ein Mitglied des Gremiums zurück. Er wolle nicht eine Strategie unterstützen, hinter der er nicht stehe, schrieb Gérard Magnin. EDF soll mit dem chinesischen Konzern CGN im britischen Hinkley Point zwei Atomreaktoren bauen. Das Projekt soll fast 22 Milliarden Euro kosten.
Anfang März trat EDF-Finanzchef Thomas Piquemal zurück, weil er das Vorhaben für ein zu großes Risiko hält. Auch Gewerkschaften fürchten, dass das Projekt dem verschuldeten Stromkonzern weitere Schwierigkeiten macht.
Die Investitionsentscheidung über Hinkley Point wurde immer wieder verschoben. Am Donnerstagnachmittag sollte der Verwaltungsrat entscheiden. Die französische Regierung steht hinter dem Reaktorbau. Österreich sieht dagegen den von Großbritannien garantierten Stromabnahmepreis als unrechtmäßige Subvention und klagt vor dem Europäischen Gericht. Auch Ökostromanbieter und Stadtwerke klagen. AFP/nd
Zum Aktionspaket
Linken, unabhängigen Journalismus stärken!
Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.
Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.