Geschäft mit dem Geschäft

LINKE will gebührenfreie Raststätten-Toiletten

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Berlin. Die Benutzung öffentlicher Toiletten in Autobahnraststätten und Bahnhöfen nötigt die Linksfraktion zu einer parlamentarischen Initiative. Sie moniert die für Nutzer anfallenden Kosten und meint, dass die in aller Regel erhobene Gebühr »oftmals eine zu hohe Hürde« darstelle. Das Ergebnis sei, dass Menschen ohne das nötige Kleingeld gezwungen sind, ihre Notdurft »unter unwürdigen Bedingungen« zu verrichten. Auf Bahnhöfen kostet ein Toilettenbesuch bis zu einem Euro, an Autobahnraststätten in aller Regel 70 Cent, von denen 50 Cent beim Einkauf im zugehörigen Restaurant oder Laden angerechnet werden können.

Grund für die Preisentwicklung der letzten Jahre ist die Privatisierung der einst bundeseigenen Gesellschaft »Tank & Rast« beziehungsweise die Vermietung oder Verpachtung von Toilettenanlagen durch die Deutsche Bahn. Die LINKE will die Bundesregierung veranlassen, gesetzlich zu verfügen, dass an Autobahnraststätten sowie in Bahnhöfen Toiletten vorhanden sind und für die Nutzerinnen und Nutzer unentgeltlich zur Verfügung stehen. »Die Bezahlschranken an den Toiletten sind lästig und teuer«, begründet Jan Korte, Innenenxperte der Fraktion. Ein Stopp an der Raststätte für einen Toilettengang schröpft die Urlaubskasse einer vierköpfigen Familie jedes Mal um ganze 2,80 Euro. Sein Fraktionskollege Thomas Lutze beklagt: »Dass auch mit der Notdurft ungeniert ein Reibach gemacht wird, stinkt zum Himmel.« nd

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