Knäste kosten elf Millionen Euro pro Jahr

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Berlin gibt für den Erhalt der Gefängnisse in der Hauptstadt jährlich rund elf Millionen Euro aus. Das Geld fließe in die Modernisierung und Sanierung von acht Gefängnissen einschließlich des Haftkrankenhauses, teilte die Justizverwaltung auf Anfrage mit. Es seien Dächer saniert, Heizungen und Sanitäranlagen erneuert sowie Fenster mit Gittern eingebaut worden. Seit 2014 werden die Einrichtungen von der landeseigenen Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) unterhalten.

Auch derzeit wird an vielen Stellen gebaut. Noch in diesem Jahr sollen beispielsweise die Arbeiten in der Vollzugsanstalt Plötzensee im Haus A fertig werden. Neue Duschen und Elektro- sowie Trinkwasseranlagen sind geplant. Veranschlagt sind dafür 2,1 Millionen Euro.

Im Männergefängnis Tegel, das mit rund 930 Plätzen deutschlandweit eines der größten ist, soll nach Justizangaben im kommenden Jahr die Teilanstalt I abgerissen werden. Der Bereich ist bereits geschlossen, Gefangene wurden auch in das neue Gefängnis Heidering verlegt.

In dem uralten Gefängniskomplex Tegel ist nach dem Abriss ein Neubau mit mehr als 200 Plätzen geplant. Dafür sind knapp 25 Millionen Euro veranschlagt. Die Vollzugsanstalt Tegel wurde 1898 eröffnet, etliche Räume entsprachen nicht mehr heutigen Standards.

Derzeit gibt es in Berlin rund 4600 Haftplätze. Etwa 84 Prozent davon sind belegt. In den Männergefängnissen liegt die Quote nach Justizangaben bei rund 94 Prozent. Die Zahlen schwankten aber. Erfahrungsgemäß steige die Belegung stets im ersten Quartal an und gehe dann wieder zurück, hieß es. Nach dem Mauerfall hatte Berlin im Dezember rund 3700 Plätze in Haftanstalten. dpa/nd

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