Trump äußert sein Bedauern über Wortwahl

Präsidentschaftskandidat gibt rhetorische Fehler zu

  • Ivan Couronne, Charlotte
  • Lesedauer: 2 Min.

Nach der Neuaufstellung seines Wahlkampfteams mäßigt US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump den Ton. Auf einer Kundgebung in Charlotte im Bundesstaat North Carolina äußerte der Rechtspopulist sein Bedauern über rhetorische Entgleisungen. »Ich bedaure das - insbesondere in den Fällen, in denen das möglicherweise persönlichen Schmerz verursacht hat.« Der angeschlagene Kandidat hielt die Rede einen Tag, nachdem er die Spitze seines Teams neu besetzt hatte.

Bisher hatte sich Trump mit dem Eingeständnis eigener Fehler zurückgehalten. »Manchmal wählt man nicht die richtigen Worte oder man sagt etwas Falsches, wenn man in der Hitze des Gefechts steht und über eine Vielzahl Dinge spricht«, räumte Trump ein. »Ich habe das getan. Und ob man mir das glaubt oder nicht - ich bedaure es.« Anders als bei früheren Auftritten redete Trump nicht frei, sondern las vom Teleprompter ab. Der Kandidat deutete die Bereitschaft an, nicht mehr durch den Stil seiner Auftritte von den politischen Inhalten ablenken zu wollen. »Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass wir uns mit diesen Dingen aufhalten sollten«, sagte er. »Eines kann ich euch aber versprechen: Ich werde euch immer die Wahrheit sagen.«

Der Immobilienmilliardär hatte in den vergangenen Wochen mit seinen Äußerungen immer wieder Stürme der Entrüstung entfacht. So attackierte er die muslimischen Eltern eines in Irak getöteten US-Soldaten und hielt eine mehrdeutige Ansprache an Waffenfreunde, die von Kritikern als Aufruf zur Gewalt gegen seine Rivalin Hillary Clinton gedeutet wurde. In den Umfragen ist er deutlich hinter die Demokratin zurückgefallen.

Trump hatte am Mittwoch zum zweiten Mal binnen zwei Monaten sein Wahlkampfteam umgebaut. Zwar behält Trumps umstrittener Wahlkampfmanager Paul Manafort seinen Posten, doch wird ihm Stephen Bannon, der Leiter des rechtspopulistischen Nachrichtenportals »Breitbart«, an die Seite gestellt. Bannon gilt unter Konservativen in den USA als provokante Figur. Seine Berufung wurde als Signal gewertet, dass Trump inhaltlich keine Mäßigung anstrebt. Trumps ebenfalls neu berufene Kampagnenmanagerin Kellyanne Conway kündigte derweil an, dafür zu sorgen, dass die Botschaft des republikanischen Kandidaten besser herausgearbeitet wird. »Wir werden sicherstellen, dass Donald Trump sich in seiner eigenen Haut wohl fühlt, dass er seine Authentizität nicht verliert«, sagte sie. AFP

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal