Türkische Regierung nimmt Angaben zum Attentäter zurück

Premier Yildirim: Dass der Täter ein Kind ist, sei ein »Gerücht« / Drahtzieher des Anschlags mit 54 Toten noch unklar

  • Lesedauer: 1 Min.

Istanbul. In der Türkei sind Zweifel daran aufgekommen, ob es sich bei dem Attentäter von Gaziantep um ein Kind handelt. Der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montagabend in Ankara, es gebe ein »Gerücht«, dass das Attentat ein Kind ausgeführt habe. Noch sei jedoch nicht klar, wer dahinterstecke. Die Sicherheitskräfte suchten nach Belegen.

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte am Sonntag gesagt, dass es sich bei dem Attentäter von Gaziantep nach ersten Erkenntnissen um ein Kind zwischen zwöfl und 14 Jahre handele. Zudem deuteten Hinweise auf eine Täterschaft der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Yildirim sagte nun weiter laut Anadolu: Die Behörden würden ans Licht bringen, wer hinter dem Anschlag stecke, daran gebe es »keinen Zweifel«.

Bei dem Selbstmordanschlag auf eine kurdische Hochzeit in der südosttürkischen Stadt sind 54 Menschen ermordet worden. Braut und Bräutigam sowie viele der Gäste waren Mitglieder der prokurdischen Oppositionspartei HDP, die von der Regierung als parlamentarischer Arm der verbotenen PKK betrachtet wird. Im Beybahce-Viertel der Millionenstadt wohnen viele aus den Südostprovinzen zugezogene Kurden. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal