SOS-Kinderdörfer setzen Nothilfe für Aleppo aus

Gewaltzunahme lasse Arbeit nicht mehr zu / Bisher über 25.000 Kinder und Erwachsene versorgt

  • Lesedauer: 1 Min.

München. Wegen der zunehmenden Gewalt in Aleppo haben die SOS-Kinderdörfer ihre Nothilfe für Menschen in der umkämpften syrischen Stadt vorübergehend ausgesetzt. 15 Mitarbeiter und ihre Familien seien nach Damaskus in Sicherheit gebracht worden, teilte die Hilfsorganisation am Mittwoch mit. Bisher versorgte sie nach eigenen Angaben mehr als 25.000 Kinder und Erwachsene in Aleppo mit Nahrung und Kleidung.

»Die Entscheidung, unsere Hilfsprogramme zu stoppen, ist uns extrem schwergefallen«, erklärte Alia Al-Dalli, Direktorin der SOS-Kinderdörfer im Nahen Osten. »Immerhin können wir die Menschen in der Stadt weiterhin mit frischem Wasser versorgen.« Die SOS-Teams sollten ihre Arbeit fortsetzen, sobald es die Situation zulasse.

Laut einem Mitarbeiter der Hilfsorganisation, der trotz der gefährlichen Umstände in Aleppo geblieben ist, ist die Sicherheitslage dort extrem schlecht: »Viele Hilfsorganisationen haben bereits ihre Mitarbeiter evakuiert.«

Die Stadt gilt als wichtigstes Schlachtfeld von Regierungstruppen und Rebellen in Syrien. Im Osten Aleppos sollen sich bis zu 300.000 Zivilisten aufhalten. Regimenahe syrische Medien berichteten in den vergangenen Tagen, eine große Offensive auf Aleppo mit Flugzeugen und Bodentruppen stehe bevor. Zivilisten und Kämpfer waren aufgefordert worden, die Stadt zu verlassen. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal