Angst als Populistenmotor
Studie: EU-Bürger sind uneins beim Thema Globalisierung
Gütersloh. Rechtspopulistische Parteien in Europa profitieren von der Angst vor der Globalisierung. Dabei spielt das Flüchtlingsthema die größte Rolle. Das ist das Ergebnis einer Studie, die die Bertelsmann-Stiftung am Mittwoch vorgestellt hat. Länderübergreifend sehen vor allem die Anhänger von AfD (78 Prozent), der französischen Front National (76) und der FPÖ in Österreich (69) die Globalisierung als Bedrohung. Insgesamt spaltet das Thema Globalisierung die Europäer. Die Mehrheit von 55 Prozent sieht internationale Verflechtungen als Chance, fast jeder zweite (45 Prozent) aber als Gefahr.
Für die Forscher dabei überraschend: Der persönliche Wertekompass, also ob sich die Befragten eher liberal, konservativ oder autoritär einschätzen, spielt für die Anziehungskraft der populistischen Parteien nur eine untergeordnete Rolle. Isabell Hoffmann, Autorin der Studie, sieht im Faktor Angst etwas Positives: »Das ist ein Hoffnungsschimmer für die Politik, denn Angst lässt sich leichter auflösen als fest zementierte Werte.« dpa/nd
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