Lompscher lässt sich nicht erwärmen
Die designierte Berliner Bausenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) kann sich weder für ein Einheitsdenkmal noch für den Wiederaufbau der historischen Kolonnaden auf dem Berliner Schlossplatz erwärmen. Eine große Anhängerin des Freiheits- und Einheitsdenkmals sei sie schon früher nicht gewesen, sagte Lompscher dem »Tagesspiegel« (Donnerstagsausgabe). Deshalb müsse man jetzt aber andererseits nicht restaurativ rangehen.
Sicher sei, man brauche die Kolonnaden nicht, um das Umfeld des künftigen Humboldtforums im wiederaufgebauten Berliner Schloss angemessen zu gestalten. »Die Gestaltung sollte man nicht über das Knie brechen, sondern stattdessen die Debatte in sinnvolle Bahnen lenken«, sagte die Politikerin. Sie finde es schön, wenn Berlin Geld geschenkt bekomme, aber trotz der möglichen Zuwendungen eine öffentliche Diskussion auszublenden, das gehe an dieser Stelle vor dem Humboldtforum nicht.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte im April aus Kostengründen das ursprüngliche Freiheits- und Einheitsdenkmal auf dem Berliner Schlossplatz gekippt. Das Denkmal in Gestalt einer beweglichen, leicht gewölbten Schale sollte auf dem historischen Sockel des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Denkmals neben dem wieder aufgebauten Berliner Schloss errichtet werden.
Anfang November stellten Bundestagsabgeordnete von SPD und Union im Haushaltsausschuss den Antrag, stattdessen für 18,5 Millionen Euro um den noch erhaltenen Sockel des früheren Nationaldenkmals die historischen Kolonnaden wieder aufzubauen. Einwände kamen unter anderem von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). epd/nd
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