Dynamospieler angeschossen

Abwehrprofi Marc Wachs in Wiesbaden schwer verletzt

  • Lesedauer: 2 Min.

Kurz vor Weihnachten ist Fußballprofi Marc Wachs Opfer eines tragischen Gewaltverbrechens geworden. Der 21 Jahre alte Verteidiger des Zweitligisten Dynamo Dresden wurde am Dienstagmorgen in einem Kiosk in Wiesbaden durch einen Schuss schwer verletzt. Nach einer Notoperation befindet sich Wachs außer Lebensgefahr, genau wie sein ebenfalls verletzter Onkel (63). Seine Tante, die 59 Jahre alte Kioskbesitzerin, verstarb jedoch. Die Polizei fahndet nach einem Tatverdächtigen.

»Wir sind geschockt, fassungslos und tief betroffen. Die gesamte Dynamofamilie steht hinter Marc und seiner Familie«, sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge: »Marc, seine Familie und der Genesungsprozess, sowohl körperlich als auch seelisch, stehen jetzt allein im Vordergrund. Alles andere spielt keine Rolle.«

Das betrifft auch Wachs' Rückkehr nach der Weihnachtspause. Die körperlichen und vor allem psychischen Folgen werden es aber kaum zulassen, dass der Profi beim Trainingsauftakt am 3. Januar in Dresden dabei sein wird. »Wir geben ihm alle Zeit der Welt, es gibt überhaupt keinen Zeitdruck«, sagte Dynamosprecher Henry Buschmann: »Marc hatte sehr, sehr viele Schutzengel. Hätte die Kugel nur ein paar Zentimeter entfernt eingeschlagen, wäre es anders ausgegangen.«

Die Hintergründe für das Verbrechen lagen zunächst im Dunkeln. »Die Motivlage ist unklar, es gibt keine Hinweise auf einen Raubüberfall«, teilte das Polizeipräsidium Wiesbaden mit. Die Polizei veröffentlichte zwei Phantombilder, eines mit und eines ohne Mütze. Gefahndet wird nach einem etwa 20 bis 30 Jahre alten Mann mit einer Größe von 1,65 bis 1,75 m. Der mutmaßliche Täter habe helle Haut und eine dickliche Figur, teilte die Polizei mit.

Nach Angaben eines Zeugen hatte der Mann am Morgen den Kiosk in der Biebricher Rathausstraße betreten und dann von einer Schusswaffe Gebrauch gemacht. Auch Dynamo schickte auf seinen sozialen Netzwerkseiten einen Link zur Polizeifahndung. Generell bat der Verein die Öffentlichkeit jedoch darum, »die Privatsphäre von Marc und seiner Familie jetzt mehr denn je zu respektieren«.

Wachs war im Sommer von der zweiten Mannschaft des Bundesligisten FSV Mainz 05 zu den Sachsen gewechselt. In der laufenden Saison kam er noch nicht zum Einsatz. nd/SID

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