SPD-Wehrbeauftragter: »Afghanistan ist kein sicheres Land«

Nach erster Sammelabschiebung weist Bartels auf Anstieg der bewaffneten Auseinandersetzungen hin / Anzahl der Binnenflüchtlinge nimmt zu

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Wenige Wochen nach der umstrittenen Sammelabschiebung nach Afghanistan hat sich der Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD) kritisch zur Sicherheitslage in dem Land am Hindukusch geäußert. »Unser Engagement dort war längst nicht so erfolgreich, wie wir es uns gewünscht hätten. Afghanistan ist kein sicheres Land«, sagte Bartels dem »Tagesspiegel«. Deshalb habe die internationale Gemeinschaft auch beschlossen, sich weiter um die Stabilisierung des Landes zu bemühen.

Mitte Dezember waren 34 afghanische Männer per Flugzeug von Deutschland in die afghanische Hauptstadt Kabul geflogen worden. Die Sammelabschiebung war insbesondere bei der Opposition, aber auch bei Teilen der SPD auf Kritik gestoßen. Weitere Abschiebeflüge sind für Anfang des kommenden Jahres geplant. Die Bundeswehr beteiligt sich am internationalen Einsatz Resolute Support, bei dem es vor allem um Ausbildung, Beratung und Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte geht.

Die Bundesregierung argumentiert unter anderem, es gebe auch im vom Krieg geplagten Afghanistan sichere Regionen, in die abgelehnte Asylbewerber zurückkehren könnten. Dazu erklärte Bartels: »Insgesamt ist auch 2016 die Zahl der bewaffneten Zusammenstöße zwischen afghanischen Kräften und Taliban gestiegen.« Auch die Anzahl der Binnenflüchtlinge nehme zu. AFP/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.