Zuwanderer holen häufiger Familien nach
Bericht: In den ersten drei Quartalen 2016 rund 70 000 Visa erteilt
Berlin. Im vergangenen Jahr sind deutlich mehr Familienangehörige zu in Deutschland lebenden Ausländern nachgezogen. In den ersten drei Quartalen 2016 seien weltweit gut 70 000 Visa zum Familiennachzug erteilt worden, darunter ein Großteil für den Nachzug zu Schutzberechtigten. Dies berichtete die Tageszeitung »Die Welt« unter Berufung aus Informationen aus dem Auswärtigen Amt. 2015 wurden demnach rund 50 000 Visa für den Familiennachzug zu in der Bundesrepublik lebenden Ausländern erteilt, 2014 waren es etwa 30 000.
Im seit knapp einem Jahr geltenden Asylpaket wurde der Familiennachzug für die Gruppe subsidiär Schutzberechtigter für zwei Jahre ausgesetzt. Seitdem bekommen immer mehr Syrer diesen Schutzstatus.
Die CSU zeigte sich besorgt über den Anstieg der Zahl von Menschen, die zu ihren Familien ziehen. Der Vizepräsident des Bundestags, Johannes Singhammer (CSU) sagte der »Welt«, Deutschland müsse sich darauf einstellen, »dass bald wesentlich mehr Menschen über den Familiennachzug kommen als über das Asylverfahren«. Er forderte, Anstrengungen zu unternehmen, »so etwas wie sichere Häfen in den Hauptherkunftsregionen aufzubauen«. In solchen vom Westen geschützten und von den UN betriebenen Zentren könnten die Familien zusammengeführt werden. epd/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.