Steinbach verlässt die CDU

Partei-Rechtsaußen attackiert Merkels Flüchtlingspolitik und hofft auf die AfD

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Nach mehr als vier Jahrzehnten in der CDU tritt die Bundestagsabgeordnete Erika Steinbach aus der Partei aus - aus Protest gegen die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel. Der »Welt am Sonntag« sagte sie: »Würde ich aktuell CDU wählen? Nein. Würde ich heutzutage gar in die CDU eintreten? Nein. Daraus kann ich nur die ehrliche Schlussfolgerung ziehen, die CDU zu verlassen.« Der Austritt werde an diesem Sonntag erfolgen, sagte die 73-Jährige der Deutschen Presse-Agentur.

Steinbach ist Sprecherin für Menschenrechte ihrer Fraktion und gehört dem CDU-Bundesvorstand an. Die frühere Präsidentin des Bundes der Vertriebenen warf Merkel in der »Welt am Sonntag« vor, sie habe mit der Grenzöffnung im Herbst 2015 gegen geltendes Recht verstoßen: »Dass monatelang Menschen unidentifiziert mit Bussen und Zügen über die Grenze geschafft wurden, war keine Ausnahme, sondern eine gewollte Maßnahme entgegen unserer gesetzlichen Regelungen und entgegen EU-Verträgen.«

Mit den Flüchtlingen seien »nicht nur Schutzsuchende ins Land, sondern, wie viele von Anbeginn an gewarnt haben, auch Terroristen«, so Steinbach. Die Sicherheitslage in Deutschland habe sich dadurch »signifikant verschlechtert«. Steinbach behauptetet in dem Interview, hinter der Tatsache, dass zahlreiche Flüchtlinge mit gefälschten Pässen unterwegs seien, stehe »ein politischer Wille« durch die Bundespolitik.

Zwar will Steinbach nicht unittelbar in die rechtspopulistische AfD eintreten. Aber sie hofft, dass die AfD den Einzug in den Bundestag schafft, »damit es dort endlich wieder eine Opposition gibt«. dpa/nd

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -