Annotiert
Afghanistan, Irak, Libyen, Ukraine, Syrien - wir scheinen in einer neuen Weltunordnung zu leben. Im Westen werden für das neue Chaos zumeist mehr oder minder böse Gegner verantwortlich gemacht, sei es der IS, Russland oder China. Tatsächlich jedoch trägt der Westen ein gerüttelt Maß an Verantwortung dafür, dass die Welt aus den Fugen geraten ist, betont Carlo Masala: »Weltunordnung: Die globalen Krisen und das Versagen des Westens« (C.H. Beck. 176 S., br., 14,95 €).
Mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen erlebt Europa eine Renaissance der Grenzbefestigungen. An diesen ist der Journalist Dietmar Telser drei Monate entlanggereist. Er zeigt auf, weshalb Zäune die Menschen nicht aufhalten können und die Fluchtrouten nur verschieben: »Der Zaun. Wo Europa an seine Grenzen stößt« (Styria, 208 S., geb., 24,90 €).
Spätestens seit den Attentaten von Paris und Brüssel ist auch hierzulande die Diskussion um Salafismus und Dschihadismus allgegenwärtig. Bis heute haben sich 800 Personen aus Deutschland einer dschihadistischen Gruppierung in Syrien oder Irak angeschlossen. Das Phänomen diskutieren ausgewiesene Expertinnen und Experten in »Salafismus und Dschihadismus in Deutschland. Ursachen, Dynamiken, Handlungsempfehlungen« (Campus, 301 S., br., 24,95 €).
Warum machen sich Menschen zu Herren über Leben und Tod und damit zu Gott? Auch wenn sie sich auf Gott oder ein politisches Ideal berufen, dann gilt in Wahrheit genau das Gegenteil, konstatiert Najem Walis. Was alle Mörder antreibt, sei die Faszination der Gewalt, das Gefühl absoluter Macht, der Wunsch, tödliche Angst zu verbreiten und das soziale Fundament des Vertrauens zu zerstören: »Im Kopf des Terrors. Töten mit und ohne Gott« (Residenz, 160 S., br., 19,90 €).
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.