Fünf Goldauftritte für die Geschichtsbücher

Biathletin Laura Dahlmeier gelingt einmaliger WM-Triumph / Simon Schempp läuft zum Abschluss zum WM-Titel

  • Sandra Degenhardt und Volker Gundrum, Hochfilzen
  • Lesedauer: 2 Min.

Fünftes Biathlon-Gold in Hochfilzen - ein beispielloser Triumph. Nach dem Lauf in die Geschichtsbücher wurde die 23-jährige Laura Dahlmeier erst einmal von Mannschaftsarzt Klaus-Jürgen Marquardt gecheckt. Nach den beiden Schwächeanfällen in den vergangenen vier Tagen ging man am Sonntag auf Nummer sicher.

»Ich glaube, die Zweifel waren vor allem um mich herum. Das hat man schon gemerkt. Ich habe viele Nachrichten bekommen, wie es mir geht. Alle haben mir viel Kraft und Glück gewünscht. Ich soll auf meinen Körper hören«, sagte die Partenkirchnerin. »Es ist gigantisch, die fünfte Goldmedaille. Wahnsinn, wie das alles aufgegangen ist«, freute sich die Ausnahmeathletin.

Mehr Gold hat bei einer einzigen Weltmeisterschaft kein Biathlet jemals gewonnen. Der nun siebenmaligen Weltmeisterin Laura Dahlmeier ist nach der elften WM-Medaille in Serie durchaus zuzutrauen, den Rekord von Magdalena Neuner mit zwölf WM-Titeln zu brechen. Auch den Gesamtweltcup kann die Weltcupspitzenreiterin noch gewinnen - als erste Deutsche nach Neuner.

Ihre erstaunliche Reife demonstrierte Dahlmeier erneut. Bis nach dem letzten Schießen war über die 12,5 km noch alles offen. Auf der Schlussrunde überholte sie die US-Amerikanerin Susan Dunklee, die am Schießstand ebenfalls fehlerfrei geblieben war und völlig überraschend als einzige Rivalin beim Goldduell noch dabei war. 4,6 Sekunden lag Dahlmeier am Ende vor der Konkurrentin.

Strahlende Gesichter gab es zum WM-Ausklang auch bei den deutschen Männern, nachdem ihnen am Vortag als Vierter eine Staffelmedaille versagt geblieben war. Simon Schempp aus Uhingen gewann im Massenstart und holte seine langersehnte erste WM-Einzelmedaille. Damit feierte der 28-Jährige nach acht Staffel-WM-Medaillen den größten Erfolg seiner Karriere. Schempp ist der erste deutsche Massenstart-Weltmeister seit Michael Greis 2007.

Nach 15 Kilometern hatte er neun Sekunden Vorsprung auf den Norweger Johannes Thingnes Bö und 10,1 Sekunden auf den Österreicher Simon Eder. Die Schützlinge von Bundestrainer Mark Kirchner gelangten damit nach Sprint-Gold von Benedikt Doll zu zwei WM-Titeln.

Schempp blieb in allen vier Schießeinlagen fehlerfrei und ging zeitgleich mit Eder auf die Schlussrunde. Am Anstieg, an dem Schempp am Samstag noch den Kampf um Staffelbronze gegen Österreichs Schlussläufer verloren hatte, attackierte er diesmal besser. dpa/nd

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