Angst vor Entfremdung

Brexit und die Kultur

  • Lesedauer: 1 Min.

Der Deutsche Kulturrat hat angesichts des Brexit vor einer kulturellen Entfremdung zwischen Deutschland und Großbritannien gewarnt. »Der Brexit kommt zur absoluten Unzeit. Es hätte ihn nicht geben dürfen«, sagte Verbandsgeschäftsführer Olaf Zimmermann. »Er beschädigt Europa gerade in einer Zeit, in der es eigentlich Stärke und Gemeinsamkeit braucht.« Der Kulturrat ist die Dachorganisation von rund 250 Bundeskulturverbänden.

In Gefahr ist nach Ansicht von Zimmermann vor allem die Niederlassungsfreiheit für Künstler. »Besonders London ist ein Hotspot für die künstlerische Entwicklung«, sagte er. »Wenn Künstler sich dort nicht mehr ohne Anmeldung, ohne Visum, ohne große Formalitäten niederlassen können, ist das eine große Einschränkung für den gegenseitigen Austausch.«

Ebenfalls betroffen sind dem Verbandssprecher zufolge die zahlreichen kulturellen Gemeinschaftsprojekte, die zwischen Großbritannien und Deutschland oder anderen EU-Ländern laufen. So gibt es viele Kooperationen zwischen Museen, Ausstellungshäusern, Theatern und anderen Institutionen. »Wenn England nicht mehr zur Europäischen Union gehört, kann es auch keine Mittel mehr aus EU-Förderprogrammen in Anspruch nehmen. Damit könnten viele Projekte auf der Kippe stehen«, so Zimmermann. dpa/nd

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