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Fehlerkette nach dem Berliner Attentat

Opferbeauftragter Beck: Wir müssen aus dem Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt lernen

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Beim Terroranschlag im Dezember in Berlin haben sich Rettungskräfte und Behörden nach Einschätzung des Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die Opfer, Kurt Beck, teils falsch verhalten. »Es gab einige grobe Ungeschicklichkeiten«, sagte der ehemalige SPD-Chef der »Passauer Neuen Presse«. »So hat mir ein Betroffener geschildert, dass er einer sterbenden Frau helfen wollte, er aber von einem professionellen Helfer weggezerrt wurde.« Entsprechende Fälle müssten aufgearbeitet werden. »Es gilt, aus dem Anschlag in Berlin zu lernen, damit wir vorbereitet sind, auch wenn es hoffentlich nie wieder zu so einer Tat kommen wird.«

Der Tunesier Anis Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gesteuert. Zwölf Menschen wurden getötet, 56 verletzt.

Beck wurde Anfang März zum Sonderbeauftragten ernannt. »Ich werde alle Hinweise auf mögliche Fehler oder Versäumnisse zusammenfassen, die Erfahrungen der Opfer und Betroffenen sammeln und im Herbst einen Bericht dazu verfassen, der auch den Innenministern der Länder vorgelegt werden soll«, kündigte er an.

Hinterbliebene und Opfer des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt haben bislang mehr als 600 000 Euro Entschädigung erhalten. Das Bundesjustizamt habe gut drei Monate nach dem Anschlag Härteleistungen in Höhe von 589 000 Euro ausgezahlt, berichtete die »Heilbronner Stimme« unter Berufung auf einen Behördensprecher. Weiteres Geld kam demnach vom Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales und der Verkehrsopferhilfe. Der von den Haftpflichtversicherern getragene Verein zahlte das Geld ohne Festlegung eines Verwendungszwecks aus. »Das ist eine flexible und unbürokratische Lösung«, sagte eine Sprecherin dem Blatt. Agenturen/nd

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