Nürnberg erhielt Ehrentitel
Auszeichnung als Europas 95. Reformationsstadt
Nürnberg. Die Stadt Nürnberg trägt seit Samstag den Titel »Reformationsstadt Europas«. Die Urkunde übergab der evangelische Bischof Österreichs, Michael Bünker, bei einem Festakt als Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa. »Durch die Verleihung des Titels wächst das Netzwerk von Städten in Europa, die sich der Reformation und der europäischen Idee verbunden fühlen«, sagte Bünker. Mit Nürnberg tragen 96 Städte in 17 Ländern den Titel.
Bünker warnte zugleich vor einer »tiefen, andauernden Krise«, in der sich Europa derzeit befinde. Mit den Werten der Reformation als einem gesamteuropäischen Aufbruch könne diesen Tendenzen jedoch begegnet werden, betonte der Theologe.
Die fast 1000 Jahre alte Stadt Nürnberg ist heute mit über 500 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Bayerns. Als eine der wichtigsten Städte des Heiligen Römischen Reichs, intellektuelles Zentrum des Humanismus und erste große Reichsstadt, die sich zu Luthers Lehren bekannte, zählte Nürnberg zu den herausragenden Orten des Reformationsgeschehens. Auch der Buchdruck spielte in Nürnberg im Anfangsstadium der Reformation eine wichtige Rolle. Er sorgte dafür, dass die Schriften der führenden Reformatoren, Luther und Melanchthon, schnell in die Hände einer interessierten Öffentlichkeit gelangten.
Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. Am 31. Oktober 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht. Der legendäre Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte. epd/nd
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.