Mut gegen Brandstifter
Ehepaare mit Preis für Zivilcourage geehrt
Torgau. Für ihr couragiertes Auftreten und Handeln sind das ehemalige Bürgermeister-Ehepaar Markus und Susanna Nierth sowie das Künstlerehepaar Birgit und Horst Lohmeyer mit dem Preis »Das unerschrockene Wort« geehrt worden. Die mit insgesamt 10 000 Euro dotierte Auszeichnung, die der Bund der Lutherstädte alle zwei Jahre vergibt, wurde am Samstag in der Schlosskirche von Torgau verliehen. Markus Nierth und seine Frau aus Tröglitz in Sachsen-Anhalt wurden deutschlandweit bekannt, als sie sich trotz feindseliger Stimmung im Ort für die Unterbringung von Flüchtlingen engagierten. Im April 2015 brannte schließlich der Dachstuhl eines für Flüchtlinge vorgesehenen Wohnhauses aus. Die mutmaßlichen Brandstifter wurden nicht gefasst, Ermittlungen inzwischen eingestellt. NPD-Mitglieder hatten Demonstrationen auch vor dem Haus des Paares organisiert. Nierth war daraufhin von seinem Amt als Bürgermeister zurückgetreten.
Das Ehepaar Lohmeyer lebt in dem als »Nazi-Dorf« bekannt gewordenen Jamel in Mecklenburg-Vorpommern und veranstalteten jährlich das Rockfestival gegen Rechts »Jamel rockt den Förster«. Mitte August 2015 hatten Unbekannte die Scheune auf dem Grundstück in Brand gesteckt. Die Tätersuche blieb bislang erfolglos. »Wer schweigt, stimmt zu«, sagte die frühere Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth in ihrer Laudatio. dpa/nd
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.