Sachsen-Anhalt: Öko-Landbau auf 60 967 Hektar
Magdeburger Agrarministerium will ab 2018 höhere Prämien zahlen - Bauernverband warnt vor Überangeboten
Magdeburg. Bio ist auf Sachsen-Anhalts Äckern auf dem Vormarsch, macht aber nach wie vor nur einen kleinen Teil der bewirtschafteten Fläche aus. Im vergangenen Jahr betrieben die Bauern auf 60 967 Hektar Öko-Landbau, wie das Magdeburger Agrarministerium auf Anfrage der dpa mitteilte. Das waren knapp 4000 Hektar mehr als 2015. Der Anteil des Ökolandbaus an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche stieg demnach auf 5,2 Prozent. Bis 2030 soll der Anteil nach Vorstellungen des Ministeriums auf 20 Prozent wachsen. Die hohe Nachfrage nach Öko-Lebensmitteln biete dafür gute Voraussetzungen.
Der Bauernverband warnte, bei einem zu großen Angebot von Bioprodukten könnten die Preise und damit die Einnahmen der Bauern einbrechen. Öko sei nur sinnvoll, wenn es sich auch wirtschaftlich trage.
Künftig soll es mehr Geld für Landwirte geben, die auf Bio-Landbau umstellen. Nach Angaben des Ministeriums werden ab 2018 höhere Prämien gezahlt. Auch die Fördersätze für die Beibehaltung ökologischer Anbauverfahren werden demnach deutlich erhöht - bei Gemüse zum Beispiel von 415 auf 468 Euro pro Hektar. Bis zum Jahresende will das Ministerium zudem ein »Leitbild Landwirtschaft 2030« erarbeiten. Die Diskussion mit den beteiligten Gruppen und Verbänden begann am Mittwoch. Ziel sei eine belastbare Antwort auf die Frage, wie die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt im Jahr 2030 aussehen solle. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich die Landwirtschaft grundlegend gewandelt. Während ein Landwirt 1950 Lebensmittel für zehn Menschen angebaut habe, erzeuge er heute bereits für 140 Menschen Nahrungsmittel. dpa/nd
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